Julian Bruns

Räumliches DSS für Ressourcenkonflikte der Wasserwirtschaft

Julian Bruns

Von 2015 – 2018 war Julian Bruns als wissenschaftlicher Mitarbeiter am FZI Forschungszentrum Informatik beschäftigt und hat dort seine Promotion im Bereich geo-temporale Datenanalyse und Statistik im Rahmen des BigGIS Projekts erfolgreich beendet. 2018/2019 war er als Research Innovation Manager für Projektakquise und Mitaufbau des HeiGIT am geographischen Institut Heidelberg aktiv. Seit 2019 arbeitet er bei der Disy GmbH als Forschungskoordinator.

Seine Themenschwerpunkte sind in der Nutzbarmachung geo-temporaler Analysen und robuster Verfahren zur explorativen und prädiktiven Datenanalyse sowie KI im Umweltbereich sowie allgemein in der Geoinformatik.

Abstract

Der Vortrag stellt den Prototyp eines räumlichen Entscheidungsunterstützungssystems (SDSS) für die Lösung von Ressourcenkonflikten und zur Unterstützung der Kommunikation verschiedener Akteure in der Wasserwirtschaft vor. Das SDSS ermöglicht es Planern und Entscheidern, verschiedene wasserwirtschaftliche Entwicklungsszenarien zu erstellen und für verschiedene Konstellationen die Resultate der Planungsalternativen direkt und intuitiv inspizieren zu können.

Basierend auf Eingaben bzw. Annahmen des Anwenders werden wasserwirtschaftliche Konsequenzen Ergebnisse berechnet und können parallel als interaktive Karte, als Tabelle und als Graphik zur Verfügung gestellt werden, zwischen denen nach Bedarf gewechselt und Weiterverarbeitungen durchgeführt werden können. Dies erlaubt es, informierte und eigenständige Entscheidungen zu treffen.

Das System ist modular aufgebaut, was die Erweiterung für weitere Anwendungsfälle und komplexere Analysen und Aufgaben erlaubt. Alle Berechnungen finden in einer erweiterbaren Prozessierungsschicht statt, die von einfachen Simulationen bis hin zu komplexen KI-Modellen entsprechend des Bedarfs der Nutzer und der Anwendungsfälle angepasst werden kann.

Als Anwendungsbeispiel wird der Grundwasserverbrauch in Vietnam, basierend auf verschiedenen Landnutzungskonstellationen gewählt. Es hat sich gezeigt, dass dies ein gutes Minimalbeispiel für die Erweiterung des Systems zu einem vollständigen SDSS für das Integrierte Wasserressourcenmanagement (IWRM) darstellt. Der Prototyp wird aktiv im interdisziplinären BMBF-Projekt „ViWaT Mekong“ eingesetzt und mit Domänenexperten für Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit weiterentwickelt.